Industriemotive

Aufgewachsen im Ruhrgebiet, begleitete mich die industriestrukturelle  Entwicklung bis heute. Somit entstand bei mir - neben der abstrakten und informellen Malerei - umso mehr das Bedürfnis, das industrielle Geschehen, insbesondere den Bergbau und die Stahlindustrie malerisch zu dokumentieren.

Die Epoche der Industriealisierung hat Menschen und Landschaften verändert wie keine Zweite. Kohle und Stahl waren die herausragende Triebfeder unserer Gesellschaft. Kühltürme, Hochöfen, Fördertürme und Schlote wuchsen als Zeichen des Fortschritts in einen grauen Himmel, der als Farbvariation nur das Glutrot eines Schlackenabgusses kannte.

Der Bergbau sowie die Stahlindustrie hat in vielen Regionen zu Wohlstand und Beschäftigung geführt sowie ganze Regionen geprägt. Doch Bodenschätze sind endlich und geologische Bedingungen unterschiedlich.

Wo die Förderung nicht mehr konkurrenzfähig oder die Förderungen erschöpft sind, zieht sich der Bergbau zurück.

Es bleiben von Menschenhand geschaffene Kulturlandschaften, Probleme und Chancen. Kein Bergwerk ist wie das andere. Es gibt vergleichbares und unterschiedliches, Zweckbauten und architektonische Glanzpunkte. 


Heute ist der Himmel über dem Ruhrgebiet und anderen Industrieregionen Europas wieder blau.

Die Montanindustrie hat sich globalisiert und in Europa auf wenige starke Zentren zurückgezogen. Gleichzeitig werden ehemalige Hüttenwerke und Zechen zu imposanten Museen oder sind dem Verfall und Abriss bestimmt. Umso mehr lag hier für mich der besondere Reiz, "Ehemaliges" künstlerisch aufzuarbeiten und der Nachwelt in Ausstellungen näherzubringen.